Umfassender Leitfaden zur Kalibrierung von Siemens HMI-Touchscreens

Die zentralen Thesen

ThemaZusammenfassung
Was ist Kalibrierung?Bei der Kalibrierung wird der Touchscreen angepasst, um Berührungspunkte genau zu erkennen.
Wann ist eine Kalibrierung erforderlich?Eine Kalibrierung ist erforderlich, wenn der Touchscreen nicht genau reagiert oder nach dem Austausch des Touchscreens.
Schritt-für-Schritt-KalibrierungBeinhaltet das Einschalten des HMI, die Navigation zum Kalibrierungsmenü und die Durchführung der Kalibrierung.
Häufige Probleme und LösungenBehandelt Systemkartenfehler, HMIRTM.EXE-Fehler, Kommunikationsprobleme und Laufzeitlizenzprobleme.
ExpertentippsRegelmäßige Wartungsmaßnahmen zur Vermeidung von Problemen und zur Verbesserung der Leistung.

Einführung

HMI-Touchscreens (Human-Machine Interface) von Siemens sind wesentliche Komponenten der modernen Industrieautomation und bieten eine intuitive Steuerung und Überwachung von Maschinen. Die ordnungsgemäße Kalibrierung dieser Touchscreens ist entscheidend für die Gewährleistung eines genauen und zuverlässigen Betriebs. In diesem umfassenden Leitfaden erläutern wir Schritt für Schritt den Prozess der Kalibrierung von Siemens HMI-Touchscreens, beheben häufige Probleme und geben Expertentipps für die Aufrechterhaltung einer optimalen Leistung.

Grundlegendes zur Siemens HMI-Touchscreen-Kalibrierung

Was ist Kalibrierung?

Bei der Kalibrierung wird die Eingabe des Touchscreens an der angezeigten Ausgabe ausgerichtet, um sicherzustellen, dass Berührungspunkte genau erkannt werden. Dieser Prozess ist für die Aufrechterhaltung der Präzision und Zuverlässigkeit des HMI-Touchscreens von entscheidender Bedeutung.

Wann ist eine Kalibrierung erforderlich?

Eine Kalibrierung ist typischerweise in den folgenden Szenarien erforderlich:

  • Der Touchscreen reagiert nicht genau auf Berührungseingaben.
  • Der HMI-Touchscreen wurde ersetzt oder repariert.
  • Das System weist aufgrund einer internen Diagnose darauf hin, dass eine Kalibrierung erforderlich ist.

Schritt-für-Schritt-Kalibrierungsprozess

Ersteinrichtung

  1. Einschalten des HMI: Stellen Sie sicher, dass das Siemens HMI eingeschaltet und ordnungsgemäß mit dem System verbunden ist.
  2. Navigieren zum Kalibrierungsmenü: Greifen Sie auf die HMI-Einstellungen zu und suchen Sie das Kalibrierungsmenü. Dies ist normalerweise unter den Systemeinstellungen oder den Touchscreen-Einstellungen zu finden.

Kalibrierungsverfahren

  1. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm: Das HMI zeigt eine Reihe von Punkten auf dem Bildschirm an. Berühren Sie jeden Punkt genau wie angegeben.
  2. Bestätigen Sie die Kalibrierung: Bestätigen Sie nach Abschluss der Berührungspunkte den Kalibrierungsvorgang. Das HMI sollte nun präzise auf Berührungseingaben reagieren.

Beheben häufiger Kalibrierungsprobleme

Systemkartenfehler

  1. Speicherkartensteckplätze verstehen: Siemens HMIs wie das TP1200 Comfort verfügen über zwei Speicherkartensteckplätze, M50 und M51. Der M50-Steckplatz ist für Systemkarten vorgesehen, während der M51 für die Datenspeicherung dient.
  2. Beheben von Systemkartenfehlern: Wenn Sie auf a stoßen “Systemkartenfehler”Stellen Sie sicher, dass die richtige Speicherkarte im entsprechenden Steckplatz eingesetzt ist. Das Löschen inkompatibler Lizenzen von der Systemkarte und das erneute Herunterladen des Programms können ebenfalls zur Lösung dieses Problems beitragen.

HMIRTM.EXE-Fehler

  1. Häufige Ursachen: HMIRTM.EXE-Fehler treten häufig auf, wenn das Alarmprotokoll seine maximale Anzahl erreicht.
  2. Lösungen: Schneiden Sie das Alarmprotokoll an einen neuen Speicherort, um Speicherplatz freizugeben. Konfigurieren Sie die historischen Dateneinstellungen im TIA Portal neu, um zukünftige Ereignisse zu verhindern.

Kommunikationsprobleme zwischen SPS und HMI

  1. Einrichten der TCP-Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass sich HMI und SPS im gleichen IP-Bereich befinden. Konfigurieren Sie die IP-Adressen und Netzwerkeinstellungen ordnungsgemäß.
  2. Sicherstellung korrekter Konfigurationen: Stellen Sie sicher, dass die Hardwarekonfiguration der S7-1200-SPS und des HMI im TIA Portal korrekt eingerichtet ist.
  3. Detaillierte Konfigurationsschritte:
    • IP-Konfiguration: Stellen Sie sicher, dass sowohl die HMI als auch die SPS mit IP-Adressen innerhalb desselben Subnetzes eingestellt sind.
    • Netzwerkeinstellungen: Überprüfen Sie die Netzwerkansicht im TIA Portal, um sicherzustellen, dass die Geräte ordnungsgemäß miteinander verbunden sind.
    • Firewall und Sicherheit: Stellen Sie sicher, dass die Firewall-Einstellungen im Netzwerk die von der HMI und der SPS verwendeten Kommunikationsports nicht blockieren.

Probleme mit der Laufzeitlizenz

  1. Lizenzen verstehen: Unterscheiden Sie zwischen WinCC RT Professional- und Advanced-Lizenzen. Für jeden Lizenztyp gelten spezifische Anforderungen für den Betrieb des HMI.
  2. Umgang mit Power-Tags: Stellen Sie sicher, dass die Anzahl der konfigurierten Power-Tags das Lizenzlimit nicht überschreitet. Konfigurieren Sie das Laufzeitsystem entsprechend den Projektanforderungen ordnungsgemäß.
  3. Simulation ohne Runtime-Lizenz: Zu Test- und Simulationszwecken ist es möglich, das HMI ohne eine vollständige Laufzeitlizenz zu betreiben, allerdings kann dies zu Einschränkungen bestimmter Funktionalitäten führen. Stellen Sie sicher, dass die Simulationsumgebung ordnungsgemäß konfiguriert ist, um die tatsächliche Bereitstellung so genau wie möglich nachzuahmen.
  4. Lizenzen aktualisieren und verwalten: Suchen Sie regelmäßig nach Updates für das TIA Portal und die WinCC-Software, da neuere Versionen möglicherweise verbesserte Funktionalität und bessere Lizenzverwaltungsfunktionen bieten.

Expertentipps zur Wartung von Siemens HMI-Touchscreens

  1. Regelmäßige Wartungspraktiken: Reinigen Sie den Touchscreen regelmäßig und führen Sie eine regelmäßige Kalibrierung durch, um die Genauigkeit aufrechtzuerhalten.
  2. Häufige Probleme verhindern: Halten Sie die Firmware auf dem neuesten Stand und stellen Sie sicher, dass alle Konfigurationen im TIA Portal korrekt eingestellt sind.
  3. Umwelterwägungen: Platzieren Sie das HMI in einer stabilen Umgebung, in der Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden. Extreme Bedingungen können die Leistung und Lebensdauer des Touchscreens beeinträchtigen.
  4. Sichern Sie Konfigurationen regelmäßig: Sichern Sie Ihre HMI-Konfigurationen regelmäßig, um Datenverlust zu vermeiden. Dies kann über das TIA Portal oder andere Backup-Lösungen von Siemens erfolgen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wie oft sollte ich meinen Siemens HMI-Touchscreen kalibrieren?

Die Kalibrierung sollte immer dann durchgeführt werden, wenn Sie Ungenauigkeiten in der Touch-Reaktion feststellen oder nach Wartungsarbeiten an der Touchscreen-Hardware.

Was soll ich tun, wenn die Kalibrierung Probleme mit der Touch-Genauigkeit nicht löst?

Wenn die Kalibrierung das Problem nicht löst, suchen Sie nach Software-Updates oder Firmware-Upgrades für Ihr HMI. Stellen Sie außerdem sicher, dass der Touchscreen nicht physisch behindert oder beschädigt wird.

Kann ich die Kalibrierung bei allen Siemens HMI-Modellen mit der gleichen Methode durchführen?

Obwohl die Grundprinzipien der Kalibrierung ähnlich sind, können die genauen Schritte je nach HMI-Modell variieren. Beachten Sie immer die spezifische Bedienungsanleitung oder Dokumentation für Ihr Modell.

Abschluss

Die Kalibrierung Ihres Siemens HMI-Touchscreens ist eine wichtige Wartungsaufgabe, die einen genauen und zuverlässigen Betrieb gewährleistet. Indem Sie die bereitgestellte Schritt-für-Schritt-Anleitung befolgen, häufige Probleme beheben und regelmäßige Wartungsmaßnahmen implementieren, können Sie die Lebensdauer und Leistung Ihrer HMI-Touchscreens verlängern. Weitere Hilfe, detaillierte Anleitungen und professionelle Unterstützung finden Sie hierSiemens-HMIs und verwandte Produkte unterControlNexus.

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